Die deutsche Mezzosopranistin Vera Semieniuk meistert seit über 15 Jahren die vielseitigen Anforderungen des modernen Opernbetriebs mit Bravour. Festengagements in Dortmund, Heidelberg und Regensburg bildeten die Basis für Auftritte an über 20 Bühnen, darunter die Oper Frankfurt und die Deutsche Oper am Rhein. Ihr Repertoire umfasst über 50 Partien, darunter CARMEN, CENERENTOLA, CHARLOTTE, DONNA ELVIRA , DORABELLA, HÄNSEL, MUSE/NICKLAUSSE und SESTO. Mit ihrer warmen, facettenreichen Stimme verleiht sie Rollen des Barock, der Klassik und des Belcanto sowie des französischen, russischen und tschechischen Repertoires Tiefgang und Charakter. Dank ihrer kultivierten Gesangstechnik und Stilsicherheit nimmt Mozart in ihrer Karriere eine Sonderstellung ein, während komödiantisches Talent und Freude am gesprochenen Dialog sie für Operette prädestinieren. Zudem besitzt sie weitreichende Erfahrung mit Uraufführungen: bereits mehrere Titelpartien wurden eigens für sie komponiert, zum Beispiel LOLA in „Lola rennt“ (Ludger Vollmer) und ELIZABETTA in „Elizabetta“ (Gabriel Prokofiev). Sie erweitert ihre Bandbreite kontinuierlich; so stehen derzeit ins dramatischere Zwischenfach weisende Rollen wie Komponist, Eboli und Mère Marie auf ihrer Liste. Nicht zuletzt hat sie sich auch als ausdrucksstarke Bühnendarstellerin einen Namen gemacht. Als solche arbeitete sie mehrfach mit Brigitte Fassbaender als Regisseurin zusammen, von der sie auch wichtige sängerische Anregungen erhielt.

Ab März 2025 ist sie als SISTER HELEN in „Dead Man Walking“ von Jake Heggie am Theater Flensburg zu erleben.

Leiter 2 © Jochen Quast
Red Carpet © Jochen Quast

Im Konzertbereich deckt Vera Semieniuk ein ebenso breites Spektrum ab. Ihr Repertoire umfasst geistliche Musik (Bach: Matthäuspassion, Händel: Messiah, Mozart: c-Moll-Messe, Dvořák: Requiem, Rossin: Stabat Mater und viele weitere), zahllose Lieder mit Klavier- und Orchesterbegleitung (Brahms, Boulanger, Crumb, Debussy, Dvořák, Fauré, Mahler, Poulenc, Rachmaninov, Ravel, Rihm, Schubert, Schumann, Wolf, Wagner und viele andere) und Konzertstücke (zum Beispiel die Uraufführung von Skweres´ „Anakalypteria“). Als Kammermusikerin ist sie sehr gefragt. Besondere Beachtung erhielt ihre Interpretation von Schönbergs „Pierrot Lunaire“. Zuletzt sang sie gemeinsam mit Anna Netrebko.

Vera Semieniuk wurde mit dem Kulturpreis Bayern und dem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet.

„Vera Semieniuk ist einmal mehr als schauspielende Sängerin eine Klasse für sich, jedem Moment kann sie die richtige Haltung und Gestik abgewinnen (...) und sorgt dafür, dass sich die unerfüllte Liebe zwischen Charlotte und Werther in ihrer Dramatik und Glaubwürdigkeit über die Akte hinweg verdichtet.“

„Werther am Theater Regensburg“ von Andreas Meixner, erschienen in Opernglas 2022/1